Irgendwie
hat sich was im letzten und noch mehr in diesem Jahr stark verändert. Die Menge
an in Deutschland verfügbaren Craft Bieren ist exponentiell angestiegen. Vor 2
Jahren war der deutsche Markt noch überschaubar und es gab ne Handvoll
gutgemachter kreativ Biere von „jungen wilden“ Brauern (und auch
alteingesessenen Traditionsbrauern). Ich konnte dort noch behaupten ich kenne
so ziemlich alle erwähnenswerten deutschen Biere aus dem Metier. Und der
richtig geile scheiss kam sowieso aus USA oder Skandinavien und war eigentlich
nur bei einer Handvoll online Händlern zu bekommen. Ok, der innovative, geile scheiss kommt immer
noch aus USA und Skandinavien. Deutschland hat aber mächtig aufgeholt und der
Zugang zu aussergewöhnlichen kreativ Bieren is wesentlich besser geworden. Es
gibt viele neue Bierversender mit grosser Auswahl, in der Gastronomie ist Craft
Bier sowieso angekommen und selbst im Einzelhandel wächst das Angebot.
Sogar grosse Amerikaner wie Stone und
Brooklyn Brewery sind zu haben und paradoxerweise z.T. billiger als in USA! Ich
denke wir werden jetzt eine neue Phase erleben. Die Konkurrenz wird grösser,
der Druck steigt. D.h. es wird die nächste Zeit eine Konsolidierung des Marktes
stattfinden. Das „Kuscheln“ und das „wir ham uns alle lieb“ gehabe in der Szene
wird zurückgehen weil jeder seinen Kram verkaufen will. Auch die Grossen in Deutschland
(Braukonzerne) haben längst den Braten gerochen und gesehen, da kann man Prestige
und vor allem Geld mit verdienen.
Für uns als
Konsument kann das ja nur gut sein. Ok, es gibt auch Spinner die das ganze ehr
religiös sehen und schon prognostizieren das das der Anfang vom Ende des guten Bieres
ist. Das glaube ich nicht. Jetzt geht’s erst richtig los. Mir is eigentlich Wurst
wers macht, Hauptsache es schmeckt gut. Und mittlerweile tummeln sich ja Heerscharen
von Brauern die viel zu viel Geld für viel zu banale Biere nehmen. Stone und
Brooklyn zeigen uns, das man Weltklasse
Biere in Deutschland für unter 2 Euro die Flasche (Dose) verkaufen kann und
auch noch Geld verdient! Da müssen die deutschen Craft Brauer erstmal hin. Von
den alten bekannten sind ja Crew Republic oder Hopfenstopfer in der Preis Region.
Camba Bavaria is auch nicht weit davon entfernt. Aber es gibt andere, die
bewegen sich in der 2.5-3 Euro Liga aber können mit den hier zuvor genannten Bieren
nicht mal annähernd mithalten. Aber selbst
wenn sie es können ist fraglich wie gut sie sich dann noch verkaufen werden.
Ich habe die Tage in einem Supermarkt zwei von mir sehr geschätzte Biere
nebeneinander im Regal stehen sehn: Stone IPA und das Backbone Splitter. Ersteres
für 1.99 Euro, das zweite Für 2.59 Euro. D.h. das eine is 30% teurer al das
anderen. Beide sind super, das steht ausser Frage, aber was wird der Konsument
bei gleicher Qualität ehr nehmen? Wohl das günstigere (ich gehe jetzt mal nur von
Kunden aus, die diese Biere primär des Geschmacks wegen kaufen und nicht aus Marketing
Gründen, obwohl es die sicher auch gibt). Lange Rede, kurzer Sinn: Ich gehe mal
davon aus, das jetzt ein gewisser Druck am Markt entsteht der für ein
natürliches ausleseverfahren sorgen wird und einige genauso schnell von der
Bildfläche verschwinden werden wie sie aufgetaucht sind. Andere werden weiter
wachsen aber unterm Strich werden die überleben, die entweder gutes Marketing
haben, Preiswert sind oder eben ein spitzen Produkt haben. Ich freu mich auf
die Zukunft!
In diesem
Sinne
Euer
hophead
No comments:
Post a Comment